K-71 Instagram ist tot, und jetzt?

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Instagram ist tot, und jetzt?

Seit den Algorithmus-Änderungen von Instagram lese ich immer häufiger, dass Instagramm nun stirbt (z.B. hier, Link Vanessa Lau) und alle schön doof waren, die sich dort eine Followerschaft aufgebaut haben. So weit, so normal – diese Situtation gibt es seit dem Ende von MySpace häufiger. Ziehen wir halt wieter zu TikTok und BeReel. Oder vielleicht doch nicht?

Für die Antwort darauf sollte man sich vergegenwärtigen, was eigentlich die Aufgabe einer Plattform ist: sie verbindet. Sie matcht Menschen, Unternehmen und Inhalte, die sich sonst nicht gefunden hätten (gut hergeleitet in Michael Seemanans Buch „Die Macht der Plattformen“).

Die Art und Weise dieses Matchings hat sich verändert. Sam Lessin, ehemaliger VP Product bei Facebook, hat das neulich so beschrieben (Link):

Prä-Internet-Ära: Marken und Massenmedien („People Magazine“) ⬇️ Social-Networks 1.0: „Deine Freunde“-Inhalte statt People Magazine ⬇️ Social Networks 2.0: Influencer statt Freunde ⬇️ Social Networks 3.0: Algorithmus statt Influencer

Apps wie TikTok – und zunehmend auch Insta – gehören der dritten Generation von Social Networks an: sie bestimmen vor allem über „Discovery-Algorithmen“, was ihre Nutzer zu sehen bekommen. Die Follower-Zahlen eines Accounts sind dort deutlich unwichtiger als bei klassischen Social-Media-Apps und es ist dort wesentlich schwerer, Reichweite aufzubauen.

Was wäre die nächste Evolutionsstufe? Lessin prophezeit, dass AI im nächsten Schritt auch die Inhalte kreiert – dann sind Künstler und „Content Creators“ sind komplett aus der Gleichung raus …

Natürlich sollten Unternehmen auf dem Netzwerk der Stunde präsent sein. Aber mehr denn je gilt, dass sie sich niemals von diesem Netzwerk abhängig machen sollten.

Idee für Grafik:

Für jede Phase (People-Magazine usw.) ein Stock-Bild und Überschrift